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Viele der Fehler, ganz gleich aus welchen Gründen auch immer, bis zu manch marketing-technischen „Werbe-Deutsch-Verstümmelungen“ schmerzen. Tun im Auge buchstäblich weh. Oft doppelt und dreifach. Jedenfalls allen wahren Freunden (m/w/d) der deutschen Sprache. Vor kurzem meint jemand uns gegenüber: „Falsche Worte, schlechte Sprache, beides ist echte Körperverletzung.“ Unser Netzwerk, jede Frau und jeder Mann in unserer Runde, möchte ihre Zahl – die der Schmerzen und Verletzungen – mildern, verringern und im allerbesten Fall ganz verhindern. Leider bleibt dies oft ein Kampf gegen Windmühlen. Angesichts der Vielzahl der Fehler und ihrer täglichen Steigerung, ja deren unweigerlichen Potenzierung. Dem oberflächlichen Umgang mit digitalen Medien, Ignoranz, Unwissenheit, (Schul-)Bildung, selbst eine „Egal-Haltung“, ein „Leck-mich-am-Arschdenken“ lassen grüßen. Ihnen und anderem sei dank. Doch wer nicht kämpft, hat bekanntlich schon verloren.

Das erfährt schon Mark Twain, einst ein wahrer Meister der spitzen Feder, der klaren Worte und wunderbaren Sprache. Und nicht „nur“ der englischen, auch der deutschen. 1891 übersetzt er, inmitten Berlins, den „Struwwelpeter“ vom Deutschen ins Englische. Twain ist und bleibt ein sprachliches Vorbild für Menschen mit der Liebe zum Detail, Wortwitz, sprachlichen Fein- und Scharfsinn. Gleiches gilt für unseren leider 2020 verstorbenen Mentor Ulrich Kienzle. Auch er legt als Autor, Journalist, Moderator und als Freund und kritischer Zeitgenosse zeitlebens großen, großen Wert auf die Wahl seiner Worte. Ihren Klang, Scharfsinn, deren Treffsicherheit. Auf Ge- und Erhalt. Kurz: auf Aussage, Inhalt, Gewicht, Sprache – auf ihre Richtigkeit, Wahrheit und Qualität.

Dafür stehen auch unser leider ebenfalls verstorbene, guter und immer helfende Freund aus Hamburg und namhafte Journalisten-Kollegen Jürgen Bischoff (GEO) sowie der heute noch im hohen Alter (über 90 Jahre) für die FAZ aktive Vollblut-Journalist Herbert Neumann. Im Andenken an und zugleich in Ehrerbietung für diese vier prägenden Menschen, Mentoren, Vorbilder, bewussten und unbewussten Wegbereiter streben wir, „Die Anti-Fehlerteufel“, ihnen allen weiter nach. Und wir sagen danke für alles.